Die Bauwirtschaft in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Zahl der Bauinsolvenzen ist besorgniserregend gestiegen. Diese Entwicklung betrifft viele laufende Bauprojekte und kann für Bauherren weitreichende Folgen haben.
Aktuelle Entwicklungen bei Bauinsolvenzen
Im Jahr 2024 sind Bauinsolvenzen in Deutschland deutlich gestiegen. Hohe Materialkosten, Lieferengpässe und die steigenden Zinsen haben viele Bauunternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Die Preise für Baustoffe wie Stahl, Holz und Beton sind in die Höhe geschossen, was die Kosten für Bauprojekte erheblich erhöht hat. Viele Bauunternehmen können diese Mehrkosten nicht mehr tragen und geraten in die Insolvenz.
Zukünftige Aussichten
Experten warnen, dass die Bauinsolvenzen weiter zunehmen könnten, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verbessern. Die anhaltende Inflation und steigende Finanzierungskosten erschweren die Durchführung von Bauprojekten und könnten die Nachfrage weiter senken. Die Bundesregierung plant zwar Maßnahmen zur Unterstützung der Bauwirtschaft, aber die Umsetzung wird Zeit brauchen.
Was bedeutet das für Bauherren?
Für Bauherren kann die Insolvenz eines Bauunternehmens erhebliche Probleme mit sich bringen. Unfertige Projekte und finanzielle Verluste sind nur einige der möglichen Konsequenzen. Die Insolvenz des Bauträgers kann zur eigenen Privatinsolvenz führen, da die unfertige Immobilie nicht bezogen werden kann und zugleich die Darlehen der Bank und ggf. die Mietswohnung weiterhin bezahlt werden muss. Diese Doppelbelastung führt nicht selten dazu, dass die Darlehen nicht mehr bedient werden können und seitens der Bank gekündigt werden.
Daher ist es wichtig, sich gut abzusichern und mögliche Risiken zu minimieren.
Wie können Sie sich schützen?
Nachfolgend nennen wir Ihnen beispielhaft einige Möglichkeiten, sich zu schützen, wobei diese Liste nicht abschließend sein kann und nur Beispiele nennen möchte. Das Credo lautet, machen Sie sich schlau, bevor es zu spät ist!
- Überprüfen Sie die Bonität Ihres Bauunternehmens: Bevor Sie einen Vertrag abschließen, prüfen Sie die finanzielle Stabilität Ihres Bauunternehmens sorgfältig. Handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) kann beispielsweise ein Blick in den Bundesanzeiger hilfreich sein. Dort werden die Jahresabschlüsse, Bilanzen etc. veröffentlicht. Auch auf der Webseite Insolvenzbekanntmachungen können Sie sich über bereits laufende Insolvenzverfahren informieren. Sollten über einen längeren Zeitraum keine Bilanzen im Bundesanzeiger veröffentlicht worden sein, heißt das nicht unbedingt etwas Negatives, sollte aber zu mehr Aufmerksamkeit mahnen!
- Internetrecherche: Informieren Sie sich online über den Bauträger bzw. das Bauunternehmen. Finden sich sehr positive oder sehr negative Berichte/ Bewertungen? Welche Bauprojekte wurden in der Vergangenheit betreut und wie sind diese verlaufen?
- Einfach mal nachfragen: Fragen Sie Ihren Bauträger/ Bauunternehmer nach Referenzen. Welche Bauprojekte wurden in der Vergangenheit betreut? Soweit er Ihnen konkrete Orte, vielleicht sogar Straßennamen mitteilt, fahren Sie hin und klingeln mal bei den Eigentümern. Fragen Sie vor Ort nach, wie der Bau von statten ging und, ob die Bauherren zufrieden sind oder ob es Probleme gab. Besser einmal in ein verdutztes Gesicht schauen, als später in den finanziellen Abgrund!
Machen Sie sich eines bewusst, die Zeit, die Sie in die Vorbereitung investieren, kann Sie vor finanziellem Schaden bewahren!
Unterstützung für Bauherren im Worst-Case
Kommt es dennoch zur Bauträger/ Bauunternehmer-Insolvenz sind wir da, um Sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Wir bieten Beratung und Unterstützung an, um sicherzustellen, Ihre Rechte im Insolvenzverfahren festzustellen und durchzusetzen.
Bleiben Sie informiert und schützen Sie Ihre Investitionen. Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.